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TCE-Blog

02. Januar 2018 · Aktuelles

Jahresrückblick im TCE

Fast zwei Jahre sind wir nun schon in der Lachnerstraße. Schon? Erst zwei Jahre, sagt mein Gefühl, denn es ist wahnsinnig viel passiert in dieser Zeit. Wir haben viele, viele Patientinnen und Patienten auf ihrem Genesungsweg begleitet, langjährige Kolleginnen verabschiedet und neue begrüßt, Feste gefeiert und Vorträge gehalten, traurige und glückliche Momente miteinander geteilt. Ein bewegtes Jahr mit vielen Höhen und Tiefen – wie das Leben nun einmal ist. Auch inhaltlich hat sich das TCE weiterentwickelt. Allein in diesem Jahr gab es eine Reihe von Neuigkeiten:

• Die Plätze für die 12- bis 15-Jährigen wurden von sechs auf acht aufgestockt. Allen weiblichen Gruppenmitgliedern können wir bei Bedarf auch einen von insgesamt acht Übernachtungsplätzen anbieten.

• Für die 16- bis 17-Jährigen haben wir in Anlehnung an die positiven Erfahrungen mit unseren Jugendlichen ebenfalls eine intensivierte Angehörigenarbeit mit regelmäßigen Familiengesprächen und Angehörigenworkshops eingeführt.

• In der Gruppe der 16- bis 25-Jährigen haben wir unser Phasenmodell präzisiert. Zwischen der Intensiv- und der Stabilisierungsphase gibt es nun eine mindestens achtwöchige Selbstmanagementphase, in der sich die Jugendlichen und jungen Erwachsenen Schritt für Schritt auf die Alltagserprobung in der Stabilisierungsphase vorbereiten. Sie erhalten Anleitung und Unterstützung bei der Suche nach einem Praktikum oder der Rückkehr in Schule, Studium oder Beruf, beim selbstständigen Einkaufen und Kochen oder bei der Planung ihrer Freizeitaktivitäten.

• Für beide Altersgruppen haben wir eine eigene Bewegungstherapie eingeführt. Diese umfasst neben wöchentlichen Therapiegruppen auch individuell angeleitete Angebote, z.B. die Begleitung zu externen Trainingsveranstaltungen. Im Vordergrund steht immer die Freude an der Bewegung. Spezielle Bewegungsangebote fördern zudem die Konzentration und die gedankliche Flexibilität.

• Seit Anfang Januar 2017 bieten wir regelmäßige Essstörungsdialoge für niedergelassene Fachkollegen an und haben diese im Laufe des Jahres auch für Schulpsychologen und andere interessierte Berufsgruppen geöffnet.

• Unser Projekt „Ehemalige erzählen", bei dem ehemalige Patientinnen des TCE – bei den Jüngeren auch deren Eltern – vor der aktuellen Gruppe von ihren Erfahrungen während und nach der Therapie berichten, haben wir erfolgreich fortgesetzt. Was uns hierbei besonders gefreut hat, ist die Tatsache, dass es so viele Ehemalige gibt, die Positives zu berichten haben.

• Nicht zuletzt gab es wieder Forschungskooperationen mit diversen Hochschulen, u. a. zur Entwicklung eines Psychoedukations-Workshops für das TCE, zum Nutzen von Embodiment, dem Zusammenspiel von Körper und Psyche, in der Therapie von Essstörungen, zur Rückfallprophylaxe oder zur Prävention in Schulen.

Was bei all diesen Neuerungen und Veränderungen doch immer bleibt, ist der Gemeinschaftsgeist, der das TCE durchweht und den ich sowohl in der Gruppe der Patientinnen und Patienten, als auch im therapeutischen Team jeden Tag beobachte. Die Menschen, die hier arbeiten, tun es mit ganzem Herzen, und die Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die sich für eine Behandlung in unserem Haus entscheiden, prägen das Gruppengeschehen mit ihrem Mut, ihrer Offenheit, ihrer Kreativität und ihrem Zusammenhalt. Sie alle machen das TCE zu jenem besonderen, einzigartigen Ort, an dem Heilung gelingen kann.
Ihnen und Euch allen wünsche ich nun eine geruhsame Zeit zwischen den Jahren und ein glückliches, ermutigendes und lebendiges neues Jahr 2018!

Über die Autorin

Dr. Karin Lachenmeir ist Psychologische Psychotherapeutin und seit 2002 im TCE tätig, seit 2008 als Leiterin der Einrichtung. Sie ist approbierte Verhaltenstherapeutin und hat Weiterbildungen in Körpertherapie und Systemischer Beratung absolviert. Seit 2011 ist sie zudem als Dozentin und Supervisorin für verschiedene Münchner Weiterbildungsinstitute tätig. Am TCE hat sie die Verantwortung für alle personellen, organisatorischen und fachlichen Fragen. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten lesend oder schreibend, auf ausgedehnten Spaziergängen, im Kino, im Theater oder auf Reisen.