Eine Magersucht kann sowohl zu körperlichen als auch zu psychischen Spätfolgen führen. Das Ausmaß dieser Folgeschäden ist abhängig von der Krankheitsdauer und dem Schweregrad der Erkrankung.
Die mit einer Magersucht einhergehende Mangelernährung kann zu Schäden an einer Vielzahl von Organen und Körperstrukturen führen.
Häufig kommt es zu einem Vitamin D-Mangel. Vitamin D ist besonders wichtig für den Knochenbau, bei einem Mangel werden die Knochen dünner und poröser und damit anfälliger für Knochenbrüche. Es kann eine sogenannte Osteoporose entstehen.
Auch wirkt sich die Unterernährung oft auf den Hormonhaushalt aus, was bei Frauen zu Zyklusstörungen und einem Ausbleiben der Regelblutung führen kann. Selbst nach Normalisierung des Körpergewichts bleiben diese Hormonstörungen manchmal bestehen, so dass es in einigen Fällen auch zu einer Unfruchtbarkeit kommen kann. Bei Männern können Potenzstörungen Folgeschäden sein. Beginnt die Erkrankung bereits im Kindesalter, so können Pubertät und körperliche Entwicklung aufgrund der Hormonstörungen verzögert sein.
Eine Magersucht hat ebenfalls Auswirkungen auf das Gehirn. Kurzfristig kommt es oft zu Konzentrationsstörungen, nach länger dauernder Erkrankung kann es auch zu einem Abbau von Nervenzellen und zu einem Rückgang der Gehirnmasse (Hirnatrophie) kommen.
Die Nieren können oft aufgrund von fehlenden Elektrolyten und Nährstoffen nicht mehr richtig arbeiten, wodurch es zu einem Anstieg von bestimmten Giftstoffen im Körper kommen kann, die wiederum das Nierengewebe dauerhaft schädigen können.
Wenn es im Rahmen der Magersucht zu regelmäßigem Erbrechen kommt, können hierdurch auch die Zähne und die Speiseröhre dauerhaft geschädigt werden, da die Magensäure Schleimhäute und Zahnschmelz angreift. In der Speiseröhre kann es zu Entzündungen kommen, die unter Umständen zu bösartigen Tumoren führen können. Zahnschmelzschäden können letztendlich zum Verlust von Zähnen führen.
Leider ist die Magersucht eine Erkrankung, die auch heute noch ein hohes Risiko birgt, daran zu versterben, häufig aufgrund von gesundheitlichen Störungen, die durch die Magersucht verursacht werden.
Betroffene einer Magersucht leiden oft auch an zusätzlichen psychischen Symptomen wie beispielsweise depressiven Symptomen, Ängsten, Selbstwertproblemen und sozialer Isolation. Diese Symptome können ebenfalls längerfristig fortbestehen.
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